Felix Kamphausen

Felix Kamphausen, geboren am 14.4.1944 in Krefeld, Eltern früh geschieden, Mutter berufstätig; Kamphausen wuchs zeitweise bei der Großmutter auf, später im Heim. 1959–1964 Jugendstrafen; Anfang 1970 wegen gemeinschaftlich versuchten Mordes inhaftiert, 1973 in einem umstrittenen Prozeß zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt; begann in der Haft künstlerisch zu arbeiten (Prosa und Lyrik; Grafik und Linolschnitte). Thema: Häftlings- und Strafvollzugsproblematik. Im Dezember 1985 wurde Kamphausen aus der Haft entlassen, 1986 wurde er Vater eines Sohnes, 1987 Heirat. Gründung eines gemeinnützigen Fördervereins für Inhaftierte „Hilfe zur Selbsthilfe“, 1991 Herausgabe eines Briefbandes „Einen Baum umarmen“ zusammen mit Astrid Gehlhoff-Claes. Kamphausen lebt in Düsseldorf.

*  14. April 1944

von Ursula Homann

Essay

„Schweig, Häftling! Schweig!“ – mit dieser barschen Aufforderung endet „Transport“ (1978), das erste Buch von Felix Kamphausen. Doch der Autor selbst hat dieses Gebot nie akzeptiert, wenn ihm oder anderen Häftlingen Unrecht geschah. Jahrelang setzte er sich verbal, aber auch mit den Mitteln der bildnerischen Kunst, mit seiner Situation im Gefängnis auseinander, wobei es ihm immer wieder überzeugend gelang, seinem Zorn und seinem Protest Ausdruck zu verleihen, so daß er sich allmählich zu einem vielbeachteten Schriftsteller und Künstler entwickelte, der hin und wieder auch für Schlagzeilen sorgte.

Als „Killer amerikanischer Prägung“, laut Urteilsbegründung ...